Spiel: Karoline Schragen, Janna Ambrosy, Thomas Hofer, Luke Bischof und Mathias Schuh
Der Klassiker der österreichischen Theaterliteratur des 19. Jahrhunderts ist mit Sicherheit Johann Nestroy. Mit seinen überaus humorvollen und geistreichen Komödien war er bereits zu Lebzeiten eine Legende. 2019 nimmt nun die theaterachse gleich zwei Werke von Nestroy auf den Spielplan und zeigt diese an einem Abend: die Einakter FRÜHERE VERHÄLTNISSE und HÄUPTLING ABENDWIND. Beide Stücke, so unterschiedlich sie auch sein mögen, sind hinreißend komisch, intelligent und zugleich zeitlos in ihrem geistreichen Witz.
Die theaterachse hat in den letzten Jahren schon mehrmals mit sehr österreichischen Stücken Erfolge gefeiert. Mit Hermann Baars DAS KONZERT und zuletzt mit DER WEIBSTEUFEL konnten sie zeigen, dass sie nicht nur bei Shakespeare und Kleist zuhause sind sondern auch das gehobene Volkstheater der Jahrhundertwende wunderbar ins Heute bringen können. So steht die Theaterachse für beste Unterhaltung mit Niveau.
Die theaterachse und die unvergleichliche Atmosphäre des Burghofes sind die idealen Zutaten für einen wunderbaren Freilicht-Theaterabend auf der Mildenburg in Miltenberg/Main.
FRÜHERE VERHÄLTNISSE Posse von Johann Nepomuk Nestroy
Herr Scheitermann versucht seit seiner Hochzeit seine einfache Herkunft vor seiner „Frau aus gutem Hause“ zu verbergen. Als ausgerechnet der heruntergekommene Anton Muffl, bei dem Scheitermann einst selbst Hausknecht war, sich für die Stelle des Hausdieners bewirbt droht der Schwindel aufzufliegen. Dazu kommt noch, dass sich auch Peppi, eine frühere Affäre aus seiner Theaterzeit, zeitgleich bei seiner Frau vorspricht und ohne sein Wissen ebenfalls die Stelle bekommt. Die Folge: Verwirrung, Vertuschung, Erpressung, falsche Verdachtsmomente. Kurz: alles was zu einer klassischen Nestroykomödie gehört.
HÄUPTLING ABENDWIND oder DAS GRÄULICHE FESTMAHL Posse von Johann Nepomuk Nestroy
“Abendwind der Sanfte” hat Häuptling “Biberhahn” zu einem Festmahl eingeladen, um über politische Angelegenheiten zu verhandeln. Dummerweise können Abendwinds Jäger auf seiner Insel weder Wildbret, Fisch noch Sklaven finden, die der Koch den beiden Häuptlingen zum Diner bereiten könnte. Deshalb erscheint Arthur, ein gestrandeter Fremdling, genau zum rechten Zeitpunkt. Obwohl sich Arthur in Abendwinds schöne Tochter Atala verliebt, kommt der Fremdling in die Küche. Die beiden Häuptlinge speisen hervorragend, bis Biberhahn für seinen Sohn Arthur um die Hand Atalas anwirbt. Als die Beschreibung Arthurs genau auf die des Fremdlings zutrifft, bleibt Abendwind das Herz stehen … Eine Stunde vergnügliche Zivilisationskritik endet mit Handshakes, Lächeln und Gesang für die Kamera nach dem Motto: „Glücklich ist, wer vergisst, was nicht mehr zu ändern ist!“